Wissenswertes zum Thema "Psychose"
Als Psychose bezeichnet man eine schwere psychische Störung, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergeht.
Der Begriff wurde 1845 von Ernst von Feuchtersleben erstmals verwendet. Das Wort Psychose kam ins Deutsche nach Art französischer Fachwörter mit französischer Endung vom griechischen ψύχωσις, psýchōsis, ursprünglich „Beseeltheit“, von ψυχή, psyché, „Seele“, „Geist“ und Endung -οσις, -osis, „[krankhafter] Zustand“; jeweils altgriechische Aussprache.
Die synonyme Verwendung mit Schizophrenie oder der schizophrenen Störung ist streng genommen nicht richtig, da Psychose als Überbegriff auch die organischen und die affektiven Psychosen umfasst.
Begriff
Der Begriff wird üblicherweise in Abgrenzung zum Begriff Neurose verwendet, und zwar für psychische Störungen, die schwer sind, sich nicht oder zumindest nicht alleine durch Psychotherapie beeinflussen lassen und sich nicht ohne weiteres aus einem lebensgeschichtlichen Kontext heraus ableiten lassen. Vor allem die letzte Aussage zeigt allerdings deutlich die Theoriegebundenheit des Begriffs.
In den Klassifikationssystemen ICD-10 wie auch DSM-IV wird der Begriff Psychose nur eingeschränkt verwendet. Die unter diesem Überbegriff zusammengefassten psychischen Störungen finden sich stattdessen unter verschiedenen Kapiteln: F00 bis F09 fasst organische psychische Störungen zusammen, von denen sich manche allerdings nicht ohne weiteres dem Begriff Psychose unterordnen lassen; F20 beschreibt die psychotischen Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis; F30 beschreibt die Manien, F31 den Wechsel zwischen Manien und Depressionen und F32 die reinen Depressionen, von denen allerdings die leichten und mittelschweren Formen eindeutig nicht den Psychosen zugeordnet sind - Erst unter der Kodierung F32.3 findet sich der Begriff „Psychose“ wieder.
Grundsätzlich sind die Ursachen der nichtorganischen Psychosen bis heute nicht bekannt. Familiäre Häufungen (über 50 % Wahrscheinlichkeit, an einer schizophrenen Psychose zu erkranken, wenn beide Eltern erkrankt sind) könnten für genetische Faktoren sprechen, die Wirksamkeit von Auslösern im Verhalten kranker Eltern ist aber nicht auszuschließen. Nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist auch die Gegenposition, die eine genetische Disposition in Abrede stellt und ausschließlich sogenannte frühe Störungen in der Kindheit als Grund ansieht. Immerhin geben neuere Untersuchungen Hinweise auf eine tatsächliche frühe Schädigung, allerdings früher als bisher angenommen, nämlich im ersten Drittel der Schwangerschaft. Danach erhöht beispielsweise der Tod eines nahen Angehörigen der Mutter im ersten Trimenon das Risiko des Ungeborenen, später an Schizophrenie zu erkranken, signifikant. In den beiden späteren Schwangerschaftsdritteln auftretender Stress scheint dagegen keine Auswirkungen auf dieses Risiko zu haben.
Die aktuell gebräuchlichste Arbeitshypothese ist das Vulnerabilitäts-Stress-Modell, das bei vorhandener (genetischer oder vorgeburtlich entstandener) Disposition aktuellen Stress als Auslöser annimmt.
Eindeutiger sind die Ursachen bei organischen Psychosen, die sich auf der Grundlage einer Hirnerkrankung bilden, beispielsweise bei einer (Alters-)Demenz. Schließlich können bestimmte Medikamente, so etwa Cortison und Drogen eine Psychose auslösen: Für Cannabis war dies lange Zeit nicht gesichert, alternativ wurde ein häufiger Cannabiskonsum bei Personen im Frühstadium einer Psychose diskutiert, mit dem Ziel der Beruhigung. Neuere Untersuchungen belegen jedoch mittlerweile die offensichtlich bestehende Gefahr, eine bereits vorhandene Psychose durch Cannabis zum Ausbruch zu bringen.
Bei der Manifestation einer Psychose spielen offensichtlich Neurotransmitter eine wichtige Rolle, wobei die Aufmerksamkeit vor allem dem Dopamin gilt: Stress verursacht eine Fehlproduktion im Gehirn, welche die psychotischen Symptome bedingt, dies beschreiben verschiedene Studien. Stress ist hier nicht nur als eine rein psychische Überbelastung gemeint, sondern kann auch als körperlich bedingte Reizüberflutung angesehen werden. Psychosen können aber auch durch die Zuführung bestimmter Substanzen hervorgerufen werden, die das Neurotransmittergleichgewicht stören.
Bei organischen Psychosen sind im Gegensatz zu anderen Psychosen organische Ursachen sicher auszumachen: Diese Psychosen bilden sich entweder auf der Grundlage einer Erkrankung des Zentralen Nervensystems, wie bei degenerativen Prozessen wie Demenzen, bösartigen Neubildungen oder auf der Grundlage anderweitiger körperlicher Erkrankungen wie Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen oder in Folge von außen einwirkender Schädigungen, wie durch manche Medikamente, Drogen oder andere die Hirnfunktion beeinträchtigende Substanzen. Organische Psychosen treten auch im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen als zeitlich begrenztes Durchgangssyndrom auf.
Symptome
Wahnvorstellungen, Halluzinationen (häufig optisch von einzelnen Lichtblitzen bis hin zur Trugwahrnehmung von Gegenständen und filmartigen Szenen).
Behandlung
soweit möglich, durch Behandlung der Grunderkrankung etwa durch das Weglassen von psychoseauslösenden Medikamenten und Drogen, sonst durch Neuroleptika (wie Haloperidol - Handelsname wie Haldol® - oder Pipamperon - Dipiperon®). Einige der modernen, atypischen Neuroleptika, wie Risperidon (Handelsname Risperdal®) und Olanzapin (Handelsname Zyprexa®) haben sich zumindest bei älteren Patienten als ungünstig erwiesen, da sie bei diesen offensichtlich die Gefahr von Schlaganfällen erhöhen. In Bezug auf sonstige Nebenwirkungen weisen diese neueren Medikamente jedoch Vorteile auf.
Der Begriff Psychose wird oft unkorrekt mit Schizophrenie gleichgesetzt. So wenig die Ursache dieser Störungen bis heute bekannt ist, so heftig wurde in der Vergangenheit kontrovers diskutiert, ob es sich um eine organisch ausgelöste, vergleichsweise eine genetisch bedingte Krankheit handelt, oder aber um eine Störung, deren Wurzeln schon in frühester Kindheit zu suchen seien. Aktuell wird üblicherweise davon ausgegangen, dass bei bestehender Anfälligkeit psychodynamische Stressfaktoren (familiäre oder sonstige zwischenmenschliche Probleme, Trennungen, Verlust) zum Ausbruch der Krankheit führen können. Auch bei diesem Vulnerabilitäts-Stress-Modell handelt es sich lediglich um eine Arbeitshypothese, die aber beim gegenwärtigen Wissensstand brauchbar erscheint. Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen einer schizophrenen Psychose und einer Fehlsteuerung des Dopamin-Stoffwechsels (eines Neurotransmitters). Auch für die Neurotransmitter Serotonin und Glutamat existieren ähnlich lautende Hypothesen. Die Dopaminhypothese wurde abgeleitet aus der Tatsache, dass sich einige Positivsymptome durch die Gabe von Neuroleptika, die bestimmte Dopaminrezeptoren blockieren, vermindern lassen. Negativsymptome werden allerdings durch Neuroleptika kaum beeinflusst. Eine Sondergruppe bilden drogeninduzierte Psychosen, die über den Wegfall der ursprünglich auslösenden Drogen hinweg andauern und sich vom Erscheinungsbild eher schizophrenen als organischen Psychosen entsprechend zeigen.
Symptome
Wahnvorstellungen, Halluzinationen (üblicherweise akustische Halluzinationen in Form von miteinander sprechenden, Befehle erteilenden, schimpfenden oder die Handlungen des Erkrankten kommentierenden Stimmen), seltener Körperhalluzinationen (die auch als „leibnahe“ oder zönästhetische Halluzinationen bezeichnet werden) oder Geschmacks-/Geruchshalluzinationen (olfaktorische Halluzinationen).
Ich-Störungen bezeichnen eine Gruppe von Symptomen, die mit einem Verlust der Ich-Grenzen einhergehen. Beispielsweise ist der Kranke davon überzeugt, dass eigene Gedanken laut werden und von anderen gehört werden können, oder er vertritt die Vorstellung, fremde Gedanken lesen zu können. Häufig werden zufällige Ereignisse, bedeutungslose Gesten zufällig getroffener Personen oder normale Radiomeldungen, mit einer Bedeutung für die eigene Person versehen. In diesen Gesten und Meldungen werden dann verschlüsselte Botschaften etwa von Geheimdiensten gesehen. Man bezeichnet sie als Wahnwahrnehmungen. Der Wahn selbst ist durch eine objektive Falschheit, die subjektive Gewissheit und die Unverrückbarkeit gekennzeichnet. Das heißt, der Kranke ist keinerlei Argumenten zugänglich und wird unter keinen Umständen von seiner Vorstellungswelt abrücken, und sei sie von außen betrachtet auch noch so offensichtlich falsch („ver-rückte“ Sicht der Welt). Viele Betroffene halten sich für „Auserwählte“, im positiven wie im negativen Sinne, je nach Art der Stimmen oder Botschaften, so dass es für sie schlüssig ist, dass nur sie die Stimmen oder Botschaften hören können.
Eine Systematik erfolgte durch Kurt Schneider 1967, der das Vorhandensein mehrerer der genannten Symptome forderte, um von einer Schizophrenie sprechen zu können, wobei er Symptome ersten und zweiten Ranges unterschied, von denen jeweils eine unterschiedliche Zahl vorhanden sein musste: Als Symptome ersten Ranges gelten dabei: akustische Halluzinationen in Form von dialogisierenden oder kommentierenden Stimmen, Ich-Störungen in Form von Gedankenlautwerden, Gedankenausbreitung oder Gedankenentzug, Wahnwahrnehmung, körperliche (zönästhetische) Halluzinationen, äußerliche Beeinflussungserlebnisse des Fühlens und Wollens. Die heutigen Diagnosemanuale (DSM-IV - in den angelsächsischen Ländern gebräuchlich - oder ICD-10 der WHO) gehen ähnlich vor. Von der geschilderten Symptomatik, die oft als produktive oder positive Symptomatik bezeichnet wird, werden Negativsymptome (siehe auch Schizophrenie) unterschieden, die sich in Antriebs- und Kommunikationsarmut und teilweise kognitiven Defiziten äußern. Negativsymptome schließen sich häufig an eine akute psychotische Phase an und sind schlechter behandelbar als produktive Symptome.
Häufigkeit
Weltweit erleiden rund 1 % der Menschen eine Psychose. Dabei scheint es zwischen verschiedenen Kulturen keine oder nur geringe Unterschiede in der Häufigkeit zu geben. Die Ausformung der Symptome scheint dagegen häufig durch äußere Faktoren beeinflusst. Schizophrene (und möglicherweise auch andere psychische) Störungen in der Familie steigern die Wahrscheinlichkeit, selber eine schizophrene Psychose zu erleiden. Wenn ein Zwilling betroffen ist, beträgt die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung ca. 50 Prozent. Der Altersgipfel der Erstmanifestation liegt bei Frauen mit 25-29 Jahren etwas später als bei Männern mit etwa 20-24 Jahren.
Verlauf
In rund 25 % bleibt es bei einer einmaligen psychotischen Episode. In allen anderen Fällen tendieren Psychosen ohne Behandlung zu einem phasischen Verlauf mit wiederkehrenden erneuten Ausbrüchen oder zur Entwicklung einer dauerhaften Störung.
Behandlung
Medikamentös stehen Neuroleptika zur Verfügung (Haloperidol, Clozapin, Olanzapin, Risperidon, Quetiapin, Ziprasidon, Aripiprazol, Flupentixol), zur Behandlung von akuten Ängsten eventuell auch Benzodiazepine, deren Anwendung wegen der Suchtgefahr jedoch auf kurze Zeit, möglichst unter stationären Behandlungsbedingungen beschränkt sein sollte. Außerhalb akuter Phasen können dauerhaft gegebene Neuroleptika erneute Phasen verhindern. Die moderne Psychiatrie geht davon aus, dass neben der medikamentösen Behandlung soziotherapeutische Maßnahmen (Erhaltung des Arbeitsplatzes, beschützter Arbeitsplatz, betreutes Wohnen usw.), ergotherapeutische Maßnahmen (Aufbau von im Rahmen der Erkrankung verlorengegangenen Arbeitsfähigkeiten, Aufbau von Tagesstruktur, Durchführung einer Belastungserprobung) und Psychotherapie erforderlich sind. Bei falsch angewandten psychotherapeutischen Vorgehensweisen ist eine Labilisierung nicht auszuschließen. Bei nicht-akuten Krankheitsbildern (in Remission oder Restitution) bieten sich bei zwischenmenschlichen und sozialen Schwierigkeiten ergänzend zu der ambulanten nervenfachärztlichen Einbindung Rehabilitationsmaßnahmen in psychiatrischen Kliniken an, die spezielle Angebote (Psychoseedukation, Berufsbelastungserprobung) für Psychoseerkrankte Psychosenrehabilitation führen.
Aufgrund von bildgebenden Untersuchungsmethoden, die auf hirnorganische, eventuell bleibende Veränderungen hinzuweisen scheinen, die mit einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis einhergehen, gibt es im Moment Überlegungen, eine Psychosegefährdung bereits vor dem eigentlichen Auftreten zu erkennen und entsprechend zu behandeln, um die möglichen hirnorganischen Veränderungen zu verhindern.
Hier geht es um Störungen der Stimmung entweder in Form einer Hochstimmung (Manie), einer Depression oder aber eines ständigen Wechsels zwischen beiden (bipolare Störung). Bei den Depressionen zählen nur die schweren Depressionen zu den psychotischen Störungen. Dies entspricht und hat seinen Grund in dem heute weitgehend verlassenen Begriff der endogenen Depression (in Abgrenzung zu leichter verlaufenden, lebensgeschichtlich begründbaren, neurotischen Depressionen und zu reaktiven, auf aktuelle Ereignisse folgenden Depressionen).
Im angelsächsischen Raum wird bei der affektiven Psychose von major depression gesprochen. Dieser Begriff ignoriert die dem Begriff „endogen“ zugrunde liegende Annahme einer organischen Ursache und beschränkt sich auf die Beschreibung des Schweregrades. Beide Bezeichnungen werden, wie auch die Trennung in psychotische und neurotische Depressionen, dem Umstand nicht gerecht, dass sich in der Praxis ein fließender Übergang von leichten zu schweren Depressionen beobachten lässt. Eine klarere Abgrenzung gelingt bei Manien und beim Wechsel zwischen Manien und Depressionen.
Symptome
einer Depression sind die Unfähigkeit, Gefühle wahrzunehmen (nicht nur Freude, auch Traurigkeit oder Wut werden nicht mehr empfunden), Antriebsarmut bis hin zur völligen Lähmung jeglicher Aktivitäten und bei den hier beschriebenen schweren Depressionen auch Wahngedanken, Verarmungswahn. Bei Manien zeigen sich dagegen Größenideen, die bis ins Wahnhafte reichen, Hyperaktivität, Ideenflut, ein Redefluss, völlige Überschätzung der eigenen Möglichkeiten, wie beim Kaufrausch.
Behandlung
Akute Manien werden medikamentös mit Neuroleptika behandelt. Eine Phasenprophylaxe lässt sich mit einer Lithiumtherapie und bestimmten Antiepileptika erreichen, eventuell auch mit manchen neueren atypischen Neuroleptika. Gegen Depressionen können Antidepressiva (herkömmlich Amitriptylin, moderner Citalopram) eingesetzt werden. Daneben sollte aber in jedem Falle eine Psychotherapie stattfinden (tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch). Gegebenenfalls sind bei Manien und schweren Depressionen die gleichen soziotherapeutischen Maßnahmen angebracht wie bei schizophrenen Psychosen. Kontrovers diskutiert und neuerdings wieder vermehrt angewandt wird die Elektrokrampftherapie bei schweren Depressionen.
Die früher gebräuchlichen Bezeichnungen frühkindliche Psychose und Kinderschizophrenie gelten inzwischen als veraltet. Auch die früher verwendete Bezeichnung „autistische Psychopathie“ für das Asperger-Syndrom ist weitestgehend abgeschafft. Heutzutage werden die autistischen Störungen in der ICD-10-Klassifikation unter die Tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (ICD-10 F84) gezählt.
Die Ursachen für autistische Störungen sind nach wie vor wenig bekannt. Eine Theorie besagt, dass Autisten eine Reizüberflutung erleben und sich dagegen schützen und abschotten. Andere Theorien gehen von Problemen mit der Aufmerksamkeit oder mit mangelndem sozialem Verständnis aus (Monotropismus-Theorie oder theory of mind). Auch über einen Hirnschaden als Ursache für autistische Störungen wird diskutiert. Eine genetische Veranlagung oder eine Häufung autistischer Störungen in manchen Familien wird vermutet. Auf jeden Fall sind autistische Störungen nicht die Folge falscher Erziehung oder Pflege (siehe dazu unter Autismus und Kühlschrankmutter).
Abzugrenzen sind Psychosen einerseits von geistigen Behinderungen: Psychosen sind psychische Störungen und bedeuten, sofern sie sich nicht auf einer hirnorganischen Erkrankung aufbauen, keine Intelligenzminderung. Andererseits sind von den Psychosen zu unterscheiden: Neurosen (Zwanghafte Störungen, Angststörungen, leichtere Depressionen) und Persönlichkeitsstörungen wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankungen.
Diskutiert wird auch, ob ein akut-schizophrener psychotischer Zustand ausreichend von der mystischen Erfahrung gesunder Menschen zu unterscheiden ist. Phänomenologisch betrachtet besteht laut R. Mundhenk (s. Lit.) der einzige Unterschied lediglich darin, dass ein „Mystiker“ sich nachträglich mit seiner Erfahrung in seiner Glaubenstradition eingebettet weiß, während ein „Psychotiker“ mit derselben Erfahrung einsam und unverstanden bleibt, von seiner Umgebung stigmatisiert und ausgegrenzt wird und letztlich daher in eigene, weltfremde „Ideologien“ flüchtet. Um eine Chronifizierung zu vermeiden, sei daher in der Akutphase vor allem viel menschliche Wärme notwendig (Soteria, Antipsychiatrie).
Als Drogenpsychose oder toxische Psychose werden psychotische Episoden bezeichnet, die durch Halluzinogene ausgelöst werden können. Bekannt ist LSD, das von Sandoz als Medikament auf den Markt gebracht wurde mit der Indikation, es Ärzten in der Psychiatrie für einen begrenzten Zeitraum zu ermöglichen, sich in die Rolle ihrer Patienten zu versetzen. Diese Substanzen werden daher auch psychotomimetisch, eine Psychose nachahmend, genannt.
Nach der Popularisierung von Halluzinogenen in der Hippie-Bewegung wurden die Substanzen weltweit verboten und damit auch ihre medizinische Verwendung stark eingeschränkt.
Unterdrückte Psychosen können durch Konsum von psychoaktiven Substanzen oder beim Absetzen der betäubenden Substanzen – hierzu zählt auch Alkohol – ausbrechen. Deshalb sollten Personen, die psychotisch erkrankt sind oder waren, alle bewusstseinsverändernden Substanzen meiden.
Quelle: www.wikipedia.de