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Lacuna

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Lacuna

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1

Dienstag, 4. Januar 2011, 22:03

Wieviel Akzeptanz sollten "Nicht-Kranke" haben?

Huhu,

mal ein Diskussionsthema:

Was meint ihr, wieviel Akzeptanz sollten unsere Mitmenschen für uns aufbringen? Bringen sie zu wenig für uns auf oder richtig?

Ich find, dass, trotz der steigenden Rate an psychisch erkrankten Menschen, trotzdem noch viele Vorurteile haben.
Fiel mir auf, als ich vor einigen Wochen stationär in der Reha war. Abends war in der Nähe der Klinik in einer Kneipe eine Party. Meine Mutter war da, weil Bekannte von ihr die Kneipe gehört. Dort hat sie mitbekommen wie die anderen Gäste und das Personal über die Klinikleute gelästert haben. Sie meinten "die bekloppten aus der Klappse" und so was. Dabei war das keine richtige Akutklinik sondern "nur" ne Reha-Klinik, also schon recht stabile Leute, die sich auch benehmen und alles. Also eigentlich völlig normale Menschen. Ich erkennn da keinen Unterschied. Deshalb fand ich das echt heftig als die da in der Kneipe gelästert haben. Erwachsene Menschen sollte doch so viel Akzeptanz haben, dass man da nicht so blöde zeug loslässt. Als ob wir die total bekloppten wären, die sich benehmen wie aus ner irrenanstalt.. Aber daran merkt man, dass viele einfach psychisch krank mit bekloppt gleichsetzen. Das find ich schade. Sie sehen nicht den menschen der dahintersteckt sondern nur die krankheit und setzen alles gleich. Entweder wir sind ja viel zu sensibel, oder gestört oder potentielle amokläufer
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Es kommt ein Zeitpunkt in deinem Leben an dem du realisierst, wer dir wichtig ist, wer es nie war und wer es immer sein wird. So mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben.

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Dienstag, 4. Januar 2011, 22:23

Wie du schon sagst, gibt es nur unzählige Vorurteile gegenüber psychisch Kranken. Anderreseits ist es in der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema, wo keiner gerne drüber reden will (hauptsächlich wenn nicht Kranke und Kranke zusammen treffen) Zumindest ist das meine Erfahrung. Es gab in meinem damaligen Freundeskreis nur einen, der mich direkt drauf angesprochen hat, was mit mir los ist und wollte wirklich (und ehrlich) mehr über den Verlauf und die Einzelheiten meiner Krankheit wissen. Die restlichen "Freunde" habe ich nicht mehr. Auch der Eine hat mich dann irgendwann fallen gelassen, weil keiner damit umgehen kann. Ich verstehe ja, das es schwierig ist und unsere Krankheit zu verstehen. Aber es ist nciht unmöglich und würden die Menschen nur etwas mehr Respekt und ehrliches Interesse zeigen, würden die blöden Vorurteile vllt. minimiert.

Meine Oma hat sogar gesagt, das ich ja nur schauspielere (wegen meiner Stimmungschwankungen). Und genau so wie es mit meine "Freunden" war ist es auch mit meiner Familie. Ich hab nur noch Kontakt zu Mama und Papa, der Rest... naja. Also akzeptieren tut keiner meine Krankheit (ausser Eltern) und keiner macht sich die Mühe, mich mal direkt zu fragen. Es gibt wirklich nur dumme Vorurteile, die auch ziemlich verletzend sind.
Wenn die Leute doch nur ein bisschen offener dafür wären und uns als Menschen (wie du schon sagst), wie ihresgleichen sehen und und nicht abstempeln als "Bekloppte" oder "Irre"

Ich hab mal gelesen, das wir mit einer psychischen Krankheit in der Gesellschafft unter dem Schwerverbrecher kommen. Und das lassen die Leute einen auch spüren (finde ich). Es ist ein schwieriges Thema... aber ich finde auch ein wichtiges!!!
Signatur von »Nine404« .♥ ˚ ˜*•´ ★¸.♥*`•-» ♥

Schlumpfoma

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Dienstag, 4. Januar 2011, 23:01


Was meint ihr, wieviel Akzeptanz sollten unsere Mitmenschen für uns aufbringen? Bringen sie zu wenig für uns auf oder richtig?






Super Thema und dennoch sehr schwierig ,für mich gibts darauf keine klare Antwort.



Schwierig im Sinne von - ich handel manchesmal so konfus das ich mein Handeln selbst nicht akzeptieren kann ,wie soll dann ein Außenstehender Akzeptanz aufbringen?

Wie soll ein Außenstehender erkennen das es sich bei meiner Person nicht um einen Simulanten oder einer kurzen Modeerkrankung handelt? Ich weiß das diese Aussage manchem aufstoßen wird aber ich habe im laufe der vielen Jahre selbst genügend Menschen kennengelernt ,die um Aufmerksamkeit buhlten und sich somit versuchten als BLeiner darzustellen. Kommts denn dann doch irgendwann raus das es nicht andem ist ,werden dadurch leider auch alle wirklich Erkrankten mit abgestempelt !

Die Medien geben leider auch allzu oft ein falsches Bild von Psych.Erkrankungen ab ,entweder sind wir die armen Bekloppten oder die pot.Amokläufer - welches Bild soll sich denn daraus auch für Außenstehende ergeben?

@ Lacuna

ich war ja mal in der Gelderland Klinik ,wo in direkter Nähe nur eine Kneipe war ....beim ersten mal war ich völlig entsetzt weil dort eine ähnliche Aussage kam wie du sie zu hören bekommen hast .Beim nächsten WE Besuch sind wir alle wieder dorthin und haben uns kurz vor der Tür einen Sticker drangemacht "wir haben Ausgang" - unser Abend war genial und du glaubst garnicht wieviele uns daraufhin angesprochen haben Ich glaube manchmal muß man selber Zeichen setzen um etwas bei anderen zu verändern

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4

Dienstag, 4. Januar 2011, 23:50

Ja, der Abend in der Kneipe war schon recht heftig. Ich habe dann die Leute am Tisch versucht, aufzuklären, daraufhin betroffenes Schweigen. Viele Leute wollen sich auch einfach nicht mit solchen Krankheiten auseinandersetzen und schwätzen dann so hohles Zeug. Dann heißt es, die sollen nicht simulieren, sollen sich zusammenreißen
oder ähnliches. Meine älteste Tochter und ihr Mann reden auch gerne in dieser Art und Weise. Das hat mich zu dem Entschluß gebracht, mit ihnen gar nicht mehr über BL zu sprechen. Es gibt genug Literatur für Nicht-Betroffene um sich schlau zu machen und dann den Mitmenschen gegenüberzutreten ohne sie niederzumachen. Ich glaube nicht, das es jemanden gibt, der sich diese Krankheit gewünscht hat. Klar, ist es mitunter schwer, BL zu verstehen, aber man kann darüber sprechen und es versuchen zu verstehen und wenn man das nicht kann, wenigstens Verständnis zu haben und auch einmal Sachen zu tolerieren. Ein BL ist weder verrückt noch sonst etwas, aber leider meint jeder "gesunde" das er seine Gesundheit gepachtet hat und rücksichtslos in den Tag hineinleben kann. Aber es könnte schon morgen ganz anders sein...
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Mittwoch, 5. Januar 2011, 18:27

Viele normale Personen, ohne Probleme, sind mit dem Thema auch überhaupt nicht vertraut. Sie haben sich meist nicht damit auseinandergestzt weil sie nichts damit zu tun haben oder zu tun haben wollen. Bis vor kurzem war das ja auch eher noch eine "aussenseiterkrankheit". Ich denke auch dass psychische erkrankungen mit einem völlig falschen bild gesehen werden und dementsprechend reagieren die leute. Da sollte noch aufklärungsarbeit geleistet werden.. Es ist längst nichts seltenes mehr

Max

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6

Donnerstag, 21. April 2011, 14:06

Viele normale Personen, ohne Probleme, sind mit dem Thema auch überhaupt nicht vertraut. Sie haben sich meist nicht damit auseinandergestzt weil sie nichts damit zu tun haben oder zu tun haben wollen.[...]




Diese Erfahrung habe ich vorallem bei meiner Mutter gemacht. Als es mir mal richtig dreckig ging und nicht wusste, an wen ich mich wenden könnte, habe ich meine Mutter angerufen und meine Probleme geschildert. Damals hatte ich immer schlechte Stimmung, keine Motivation und ich habe mich selber scheisse gefunden. Sie meinte allerdings nur, dass ich mir was Einbilde, dass ich faul und feige sei und dass sie das Gefühl habe, dass ich gerne ein psychisch kranker Mensch wäre. Ich habe auch schon meine Motivationsprobleme angesprochen, was bei ihr zu einer Art "Niederschreien" meiner Argumente geführt hat und anderer seits war die Reaktion wie die bei einer faulen Ausrede. Ich bin sehr tolerant, ich weiss auch dass psychische Erkrankungen in ihrem ganzen Leben und Umfeld nie ein Thema waren, aber das geht nicht. Das ist einfach nur ignorant. Ich habe ihr sehr deutlich meine Meinung über diese Einstellung gesagt und es dabei belassen. Für Streitereien habe ich keine Lust und Zeit.

Ich bin der Meinung, dass besonders die Familie und auch gute Freunde informiert werden sollten. Diese sollten sich dann auch mit dem Thema beschäftigen und wenn möglich auch mit dem Arzt oder Therapeuten reden. Sollte die Familie so krass reagieren wie meine Mutter, würde ich das mit dem Arzt besprechen. Das persönliche Umfeld, Familie und Freunde sollten den nötigen Respekt vor einem kranken haben. Genau so wie man auch einen physisch erkrankten Menschen nicht wie einen gesunden behandelt.
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7

Donnerstag, 21. April 2011, 22:15

ich finde menschen sollten grundsätzlich für andere menschen soviel akzeptanz haben, dass sie sich mit sachen die sie nich verstehen oder kennen auseinandersetzen und sich bemühen es zu verstehen, bevor sie sich entscheiden ob/wie sie mit der sache umgehen können/wollen

wenn man überfordert is kann man das ja immernoch sagen

wir sind sehr viel abseits der gesellschaftlichen ordnung aufgewachsen und verstehen bis heute nich so richtig wie gesellschaftlich integrierte menschen ticken. wenn wir uns aber keine mühe geben würden es zu verstehen wär das ne katastrophe

im bezug auf psychische krankheiten
ich bin auch der meinung das menschen, die einer psychisch kranken person sehr nah stehen sich besonders mühe geben sollten

schwieriges thema... wir sind im bezug auf psychisch gesunde menschen dermaßen geschädigt das wir fast keine mehr persönlich kennen
Signatur von »Chaoswölfe«
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Samstag, 25. Februar 2012, 20:15

Ich hole mal das Thema hoch, denn es ist schon wichtig, dass Familie und die engsten Freunde über die Krankheit wissen sollten Meine Eltern, die engsten Freunde, deren Eltern und sogar ein Teil meiner Dallasfamily wissen Bescheid... Von der Dallasfamily ausser von der Nichte musste ich mir auch einiges anhören, wie z.B Faulheit, kein Bock zu arbeiten usw. Sogar haben die meine Behinderung lustig gemacht, aber die wissen genau, dass ich nicht mehr so in der freien Wirtschaft arbeiten kann..... Wieviel Arbeitsstellen soll ich denn noch annehmen bzw. bis zu meiner Rente für immer behalten.... Habe in den 19 Jahren 15 Arbeitsstellen gehabt Also muss ich mir doch etwas einfallen lassen, wo ich in der Zukunft arbeiten will und das ist halt die psychomatische Werkstatt.... Der einzigste der es nicht weiss, ist mein Schwiegervater und der darf es nie erfahren, denn der würde mich von sowas auslachen und mit seinem Stumpf des linken Armes mir ins Gesicht wedeln und ich hätte mir einiges anhören müssen.......
Signatur von »Ruhrengel« GGLG Ruhrengel




Manchmal fühlt ein Mensch sich außerstande,
sein Leben neu zu gestalten.
Er findet die Kraft jedoch wieder,
sobald er sich vom fröhlichen Engel des Lebens leiten lässt

painfully

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Samstag, 25. Februar 2012, 21:24

Das Diskussionsthema ist sehr interessant und vorallem ein sehr wichtiges Thema und ich versuche auch mal etwas dazu zu schreiben.

Ich finde, psychisch erkrankte Personen haben genausoviel Akzeptanz verdient, wie andere, ich mache da keinen Unterschied, es sind Menschen, wie alle anderen auch.

Zwar ist es für Personen, die nie psychisch erkrankt sind oder so vermutlich nicht einfach, es verstehen zu können, viele Verhaltensweisen kommen einem außenstehenden vielleicht unnormal vor oder nicht nachvollziehbar. Es ist denke ich für Betroffene schon oftmals schwer genug, das eigene Verhalten zu verstehen (für mich zumindest), für nicht Betroffene ist es da sicher noch sehr viel schwieriger, aber ich finde es nicht richtig, andere dafür zu verurteilen, denn niemand hat eine solche Erkrankung zum Spaß oder so.

Ich denke auch, es gibt für nicht Betroffene mehrere Möglichkeiten, mit Betroffenen umzugehen. Zum einen können sie die Betroffenen aufgrund von Vorurteilen verurteilen, aber es gibt auch die Möglichkeit, sich über solche Erkrankungen zu informieren oder sich ehrlich damit zu befassen. Ich glaube, dann ist die Akzeptanz auch viel einfacher.

Ich selbst kenne das mit den Vorurteilen auch, die durfte ich mir auch ziemlich anhören, aber ich glaube auch ich habe dabei Fehler gemacht, denn ich habe anfangs garnicht darüber geredet, klar, dass dann vieles erstmal als Faulheit oder ähnliches gewertet wird. Auch jetzt fällt es mir noch sehr, sehr schwer, über manches zu reden, da es irgendwie Tabuthemen für mich sind (ganz besonders das Ritzen), ich fühle mich selbst teilweise unnormal im Vergleich zu anderen und kann es nicht akzeptieren, das macht es mir noch einiges schwerer, denn es kann mich kaum jemand verstehen, wenn ich garnichts sage...
Daher ist es wohl schon auch von beiden Seiten wichtig, glaube ich, auch wenn das nicht einfach ist.

Ich hoffe, es war nicht zu durcheinander...
Liebe Grüße, Painfully
Signatur von »painfully«
Mein Leben ist ein Teufelskreis,
immer wieder gelange ich an den Punkt,
an dem ich genau weiß:
Egal, wie ich es tue, es ist sowieso falsch.

Und selbst wenn ich denke, ich mache etwas richtig,
gelange ich immer wieder an den Punkt,
an dem ich erkennen muss:
Jetzt ist alles noch schlimmer als vorher...

by painfully

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Akzeptanz, Klischee, Vorurteile

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