Hier mal meine Meinung
Ab wann ist die Verbindung aus Samen und Eizelle als Mensch zu betrachten?
Sobald sich das Bewusstsein entwickelt hat, meiner Meinung nach.
Als was ist er vorher zu betrachten?
Das find ich eine der schwersten Fragen. Nehmen wir an jemand würde dem ungeborenen Kind so viel Schaden zufügen dass es daran sterben würde. Wäre das dann gefährliche Körperverletzung? Totschlag? Mord? Sachbeschädigung?
Für mich ist es ein nichtmenschliches Wesen mit viel Potenzial, aber noch ohne eigene (nicht an die Eltern gebundene) Rechte. Für mich wäre es vermutlich Totschlag (zusätzlich zu den Verletzungen der Mutter).
Ab wann erhält er das Recht auf körperliche Unversehrtheit?
Für mich erhält er dieses Recht vom ersten Tag an, jedoch besitzen die Eltern ein Sonderrecht.
Er darf nur innerhalb der ersten 12 Wochen seiner Entwicklung getötet werden und das auch nur durch einen zuständigen und qualifizierten Arzt mit Zustimmung/auf Wunsch der Eltern.
Sollte man als Elternteil dazu fähig sein den Abbruch der Schwangerschaft zu beschließen?
Ja, aber es soll weiterhin nichts leichtes oder problemloses sein abzutreiben. Es ist eine wichtige, weitreichende, einschneidende und unveränderliche Entscheidung, die auch so behandelt werden muss.
Welches Mitbestimmungsrecht sollte der Vater erhalten?
Das lässt sich denk ich nich beantworten. Es ist denk ich richtig dass die Mutter sozusagen das "letzte Wort" hat, aber dem Vater gegenüber bleibt das trotzdem ungerecht.
Sollte man von den Eltern einen triftigen Grund verlangen, oder reicht "Unachtsamkeit bei der Verhütung" aus?
Ja, man soll einen triftigen Grund verlangen. Wie gesagt es soll nicht zu etwas verkommen was öfters macht, oder weil man unvorsichtig war. Es soll eine unübliche Notlösung bleiben. In dem Zusammenhang ist vor allem Aufklärung der Jugend wichtig und dass man ihr das richtige Gefühl für Verantwortung mitgibt.
Sollte jedem Menschen erlaubt sein Kinder zu bekommen?
Wenn man dafür ungeeigneten Menschen verbieten kann sich Tiere halten zu dürfen, wieso sollte man dann Menschen nicht auch verbieten Kinder zu zeugen/zu bekommen/zu erziehen?
Es gibt dafür bereits bestehende Maßnahmen wie Jugendamt und Kontrollen und alles was dazu gehört, es dürfte nur schwer sein zu bewerten wer Kinder kriegen darf und wer nich. In den meisten Fällen dürfte man das nur dann feststellen können wenns schon zu spät ist und bereits ein Kind darunter zu leiden hatte.
Davon abgesehen, was wenn Mutter und Vater Geschwister sind?
Ich denk es ist schon eine diskussionswürdige Frage bei der man auf ein ja oder nein kommen kann, aber wahrscheinlich wärs vom Thema "Abtreibung" zu weit weg.
~~~~
@Finja
Ja, es ist ein heikles Thema, aber vor allem ist es ein wichtiges finde ich. Die Fragen dienten nur als Anhaltspunkt oder Denkanstoß, man muss sie nich '"abarbeiten", es waren nur die Fragen die mir bei dem Thema direkt durch den Kopf geschossen sind. Mich interessieren einfach eure Meinungen. Und in dem Zusammenhang ist jeder Beitrag und jeder Gedanke wichtig
@Schachtie
Das ist eine der Thematiken auf die ich hinauswollte. Es liegt letzten Endes an der Frau zu entscheiden ob sie das Kind behalten möchte oder nicht.
Nehmen wir an ein Paar wird ungewollt Schwanger, der Mann benutzt kein Kondom, der Frau ist dies egal.
a) Er will abtreiben, sie nicht,
das Kind wird behalten, aber der Mann darf den Rest seines Lebens einen Teil der Verantwortung tragen und Unterhalt zahlen.
b) Sie will abtreiben, er nicht,
er hat kein Mitspracherecht, also wird abgetrieben, die Frau muss keinerlei Entschädigung leisten.
Ich weiß nich wirklich was ich davon halten soll, natürlich hat die Frau die Unannehmlichkeiten und Risiken der Schwangerschaft zu tragen, aber dass der Mann keine Rechte, sondern nur Pflichten hat find ich ungerecht.
@Thyria
Ja, der Schwangerschaftsabbruch bleibt bis zur 12. Woche Straffrei. Das mit den 12 Wochen ist soweit ich weiß an der Entwicklung des Bewusstseins festgemacht. Insofern find ich den gesetzlichen Rahmen was das angeht gut.
Das man sich beraten lassen muss find ich ebenfalls richtig und notwendig.
Ich stimm mit dir so ziemlich überein
@Helen
Du musst den andern Thread nich kennen, ist kein Problem
Die Frau hat auch die Sozialen und Wirtschaftlichen Folgen zu tragen, während der Schwangerschaft dürften die meisten nicht mehr arbeiten und werden sich allgemein zurückhalten, daraus entstehen wiederum andere Probleme.
Wenn sie Hobbymässig Volleyball spielt oder in einer Mannschaft ist wird sie sich zurücknehmen müssen. Sie kann wenn sie sich aus der Arbeitswelt zurückzieht erstmal den Anschluss verlieren, vielleicht auch Ängste entwickeln nicht mehr hineinzufinden.
Babyklappe und Adoption sind auf jeden Fall die "sanfteren" Wege mit dem Problem umzugehen, es sind auch die, die ich bevorzugen würde. Allerdings hat man die Probleme die während der Schwangerschaft auftauchen trotzdem. Und ein schlechtes Gewissen wird man auch noch haben, nur nich ganz so schlecht wie bei ner Abtreibung.
Überspitzt gesagt könnte man den Problemen die entstehen sobald man das Kind weggibt durch eine Abtreibung lösen, ist zwar nich meine Meinung, aber das Argument könnte man anführen (*Cachai nen Blick zuwerf*).
Ist die Beteiligung bei solchen Projekten wie den Säuglingssimulatoren denn hoch? Oder kommen da Schulklassen zu besuch oder wie funktioniert das?
Ich find das eine sehr schöne und vor allem hilfreiche Idee, für die meisten ist Schwangerschaft und Kinderkriegen etwas sehr Theoretisches, das durch sowas viel vorstellbarer und greifbarer wird.
Schweif ruhig ab, ich find das Thema sehr spannend, vor allem wenn sich jemand dazu äußert der sich damit auskennt
Bei deinen Ausführungen zu den Stadien des Fötus/Embryos stellt sich halt wieder die Frage was den Menschen vom Tier unterscheidet. Und das ist meiner Meinung nach eben das Bewusstsein, das Potenzial und die Fähigkeit zur Abstraktion. Was ich meine ist dass das Herz einer Schlachtkuh ebenfalls schlägt, sie ist ebenfalls einzigartig, sie hat ebenfalls innere Organe und Wahrnehmung.
Wie soll ich sagen..
Beim Thema Abtreibung geht man davon aus dass das Kind das Problem ist. Es passt nicht in die Lebensplanung oder man ist nicht reif genug um Verantwortung zu übernehmen oder es entstand bei einer Vergewaltigung. Mit der Abtreibung des Kinds beabsichtigt man das Problem zu
"lösen
" (dicke, dicke Anführungszeichen). Bei der Frage ob es jedem erlaubt sein sollte ist im Prinzip noch gar kein Kind im Spiel, es geht nur um die Beurteilung ob die möglichen Eltern dazu fähig wären das Kind groß zu ziehen, oder ob man dem Kind damit etwas antun würde es bei solchen Eltern zu lassen. Die Frage hat nur indirekt was mit dem Thema zu tun, aber ich fand sie trotzdem interessant. Man kann wie gesagt meiner Meinung nach Eltern das Recht entziehen Kinder zu haben (bzw. in nem gesetzlich geregelten Umfeld sollte der Staat dazu fähig sein), in dem Zusammenhang würde die Abtreibung dann nich zugunsten der Eltern geschehen, sondern zugunsten des Kindes. Wobei Zwangssterilisierung und so weiter wieder eigene Themen sind die wahrscheinlich zu weit abdriften würden.
Danke für deinen Beitrag
@rianon
Tut mir leid dass dich das Thema so mitnimmt, wollte niemanden melancholisch machen oder runterziehen.
Deine Gedanken würden mich interessieren, aber wenn es dir zu nahe geht dann quäl dich nicht dazu was zu schreiben, ich will nich dass es dir schlecht geht.
@Cachai
Schade, ich dachte dass das hier genau dein Thema ist
Ob deine Meinung bitter is oder zuckersüß interessiert mich nich, ich find sie genau so interessant und genau so wichtig wie die der Andern.
Und ich denk Meinungsverschiedenheiten sollte ein Diskussionsthread aushalten können
@Lilly-1965
Man kann es auch so sehen dass jede Abtreibung eine verfrühte Maßnahme ist und dass egal wie aussichtslos die Eltern die Situation finden, doch noch alles gut werden kann und sie danach froh sind nicht abgetrieben zu haben. Abtreibung ist eben ein sehr vielschichtiges, komplexes Thema dass auch auf vielen Metaebenen stattfindet und genau deswegen will ich dass es sein Gewicht behält und nichts alltägliches und übliches wird.
Männer sind übrigens auch nicht unbegrenzt belastbar
@Lani
Es kommt eben immer auf den Einzelfall an
@Sid9
Ich glaub dass bei manchen Jugendlichen die Ansicht herrscht Kinder zu kriegen ist was ganz tolles, Babys sind unfassbar süß und man muss um ein Kind zu erziehen zwar irgendwas Aufgeben, irgendwelche Strapazen auf sich nehmen aber das schafft man schon und danach zahlt es sich aus weil Kinder unfassbar glücklich machen.
Ich denk einfach das Thema wird sehr, sehr einseitig betrachtet und die Bedeutung unterschätzt.
Kinder werden ja nicht nur in Pflegefamilien misshandelt, das kann ja auch bei den leiblichen Eltern oder in Pflegeheimen vorkommen. Pflegefamilien werden soweit ich weiß gründlich kontrolliert bevor man ihnen ein Kind überlässt, aber ne gewisse Grauzone an Misshandlung wirds wahrscheinlich immer geben.
Zudem denk ich dass manche jugendlichen nich die geistige Reife mitbringen für Aufklärung, die das ganze nich ernst nehmen oder denen es egal ist.
@Ano
Danke für die Komplimente, der Dank geht allerdings an alle die hier mitmachen, was schreiben, lesen oder sich generell dafür interessieren.
Ich stell nur das Gerüst hin, den Rest tragen wir alle zusammen
Kinder wurden im Mittelalter meines Wissens nach nicht verachtet, sondern eher wie Erwachsene behandelt. Es herrschte damals nich die Meinung dass ein Kind reifen und geschützt werden muss, sondern dass es arbeiten gehen sollte. Es gab auch keine "Kindermode", Kinder trugen das Gleiche wie die Eltern, oder andere angehörige des Standes, nur in kleinerem Maßstab.
Lg und danke an alle