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Sä-Belle

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Freitag, 12. August 2011, 20:39

Sehr große Angst vor Medikamenten und deren Nebenwirkungen

Hallo zusammen,

ich stecke seit mehreren Wochen in einer depressiven Phase, so dass mir mein Therapeut heute - nach einer 6wöchigen Sommerpause - zum ersten Mal (seit 2,5 Jahren Therapie) nahe gelegt hat, mich medikamentös behandeln zu lassen.

Ich hatte mir das auch schon überlegt, habe aber jetzt, nachdem ich im Internet zum Thema recherchiert habe, mein Vertrauen in Ärzte und auch meinen Therapeuten komplett verloren. Wie man überhaupt einem Menschen empfehlen kann, sich neben den Symptomen seiner Depressionen auch noch den Risiken der Nebenwirkungen von Antidepressiva auszusetzen, ist mir ein Rätsel. Ich verstehe es einfach nicht. Ich verstehe auch nicht, wie jemand jahrelang die schlimmsten Nebenwirkungen in Kauf nehmen, seinen Körper unwiderruflich kaputt machen, mit -zig unterschiedlichen Medikamenten experimentieren kann, ohne auch nur einmal eine Kosten-Nutzen-Betrachtung durchzuführen, um ggf. die Notbremse zu ziehen.

Ich habe sehr große Angst vor diesen Medikamenten. Soviel ist mir beim Lesen klar geworden. Ich habe v.a. deshalb Angst, weil ich felsenfest davon überzeugt bin, dass es Ärzten relativ egal ist, wie der Körper des Patienten auf diese Medikamente reagiert. "Wieso, Ihre Depression ist doch jetzt weg, okay, dafür ist die Leber kaputt, aber alles hat halt seinen Preis."

Zu mir: ich ernähre mich sehr gesund, lebe gesund (wenn's hochkommt 2x/Monat Alkohol, keine Zigaretten) und treibe viel Sport (Joggen, Yoga, fast jeden Tag in der Woche), weil ich einfach alles ausprobiere, um diese miesen Stimmungen in den Griff zu bekommen. Ich bin stolz auf meinen gesunden Körper. Ich habe keinerlei körperliche Beschwerden, eine astreine, makellose Haut, die mich jünger aussehen lässt, als ich bin, bin sehr beweglich und super ausdauernd. Darauf bin ich echt stolz. Ich habe Angst, dass mir die Medikamente das alles kaputt machen. Ich nehme Medikamente nicht leichtfertig ein. Ich habe noch nie Antibiotika genommen. Nur ich selbst passe am besten auf mich auf. Das wird kein Arzt tun. [Ich habe mich in der Vergangenheit auch ungesund verhalten, z.B. geraucht, keine Bewegung, etc., da hatte ich allerdings auch schon Depressionen, habe mich allerdings hängen lassen].

Auf der anderen Seite bin ich meine Depressionen wirklich satt. Das Leben macht keinen Spaß mehr. Alles was ich tue dient nur noch dem Zweck, "dass es mir besser geht", ich tue kaum noch etwas aus dem reinen Spaß an der Freude. Ich glaube, ich trage ein großes kreatives Potenzial in mir, das aber verschüttet ist, weil ich keinen Antrieb habe, dort nicht herankomme. Ich habe keinen Freundeskreis mehr, kaum noch Kontakt zur Familie, weil ich ständig gereizt bin, aggressiv, und durch meine Denkweise meinen Mitmenschen ständig unterstelle, mich für ihre Zwecke ausnutzen zu wollen. Ich kann nicht mehr vertrauen, kann nicht lieben, verspüre schon seit Jahren keine sexuelle Lust mehr. Der Gedanke, dass ich all dies einfach durch die Einnahme eines Medikaments ändern könnte, erscheint mir sehr verheißungsvoll.

Langer Rede, kurzer Sinn:
Gibt es hier Leute, die sich ähnliche Gedanken machen und so große Ängste wegen der Antidepressiva verspüren? Wie hat eure Entscheidung ausgesehen? Habt ihr eure Entscheidung bereut?

Viele Grüße
Sybille

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Freitag, 12. August 2011, 20:49

Hallo Sä-Belle,

ich finde es gut und richtig, dass du dir Gedanken machst, und nicht mit diversen Medikamenten deinen Körper schädigen willst.
Nur manchmal ist es vielleicht auch - wenn auch für kurze Zeit - sinnvoll Medikamente zu nehmen damit es dir psychisch besser geht.
Natürlich schädigen solche Medikamente dem Körper. Aber du mußt es ja auch nicht für ewigkeiten nehmen. Ich denke für eine gewisse Zeit, bis du zb. deine Depression überwunden hast, könnte das schon von vorteil sein, damit du erstmal aus diesem Teufelskreis herauskommst und es dir psychisch besser geht. Wenn du sonst so gesund lebst und auf dich achtest, denke ich wird - wenn du nur kurze zeit zur überbrückung des Schlimmsten Medikamente nimmst - das deinen körper nicht komplett kaputt machen.
Man sollte sich dennoch darüber gedanken machen, da hast du natürlich recht! Unüberlegt chemie in sich reinfuttern ist nicht gut!

Ich wünsche dir, egal wie du dich entscheidest, alles Gute und viel Kraft!

LG
Signatur von »Lacuna« Liebe Grüße,
Lacuna
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Es kommt ein Zeitpunkt in deinem Leben an dem du realisierst, wer dir wichtig ist, wer es nie war und wer es immer sein wird. So mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben.


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Sä-Belle (14. August 2011, 08:55)

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Samstag, 13. August 2011, 14:49

sä-belle

[size=14]liebe sä-belle,ich find es schön,dass du dir solche sorgen um deinen körper machst-beneidenswert!!Aber es gibt im leben phasen,in denen es besser ist,einfach mal eine medi auszuprobieren--du und dein thera scheinen ja auch mit ihrem latein am ende zu sein.Keine medizin ohne nebenwirkungen,das weisst du doch!und von heute auf morgen wirken die medis auch nicht--gerade wenn es eun antidepressivum ist.die brauchen nämlich,bis sie wirken. Und wenn du dir sorgen wegen deiner astreinen haut machst, kann ich dich beruhigen--davon bekommst du wirklich keine pickel.Ich an deiner stelle würde es ausprobieren,denn es geht ja nicht weiter mit dir und deinem thera!Spring ins kalte wasser,sieh mal,du nimmst ja ansonsten überhaupt keine medis--so kann man gut beobachten welche eventuelle nebenwirkungen von deinem neuen medi sind.Weisst du denn schon,was dein thera dir für ein medi geben will?halt uns doch einfach mal auf dem laufenden!Schau mal,ich muss 14 medis einnehmen,da weiss ich nicht,ob irgendein medi schadet oder nicht--ich brauche sie halt und habe vertrauen zu meinen ärzten.Probiers aus--ich wünsche dir mut dazu und geduld die wirkung des medis abzuwarten. lass von dir hören--LG mondkalb61 [/size]
Signatur von »mondkalb61« manchmal muss man gehen,um endlich anzukommen...

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Sä-Belle (14. August 2011, 08:55)

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Sonntag, 14. August 2011, 10:54

ich denke auch daß man das net so manifestieren kann... meine vorrednerinnen haben schon richtig geschrieben, kein medi ohne nebenwirkungen. es ist auch wirklich toll, daß du noch nie groß medikamente brauchtest. was wäre aber z.b. gewesen du hättest probleme mit dem herzen so wie mein mann, der muß täglich beta-blocker nehmen und blutdrucktabs oder meine mum, sie hat diabetes das bekommst net mit gesunder ernährung und bewegung in griff. manchmal muß man einfach medikamente nehmen und AD´s sind wirklich nur übergangsweise und net so eine dauerlösung wie bei meinen leuten. die müssen so wie viele andere auch, ein leben lang das zeug schlucken.
was würdest du z.b. machen wenn du krebs hättest und eine chemo nach der nächsten über dich ergehen lassen mußt? würdest du lieber sterben wollen oder die nebenwirkungen in kauf nehmen? meine freundin entschied sich fürs leben und ist durch die hölle gegangen...!
oder du hast arthrose in den knien/hüfte irgendwo im gelenk so wie ich, möchtest du wirklich mit massiven dauerschmerzen leben wollen, wo du kaum noch weißt wie du überhaupt schlafen sollst weil es in jeder position weh tut? es gibt soviel scheiß auf dieser welt. man kann net davor wegrennen auch net mit gesunder lebensweise.

das soll in keinster weise ein vorwurf oder dergleichen sein, ich bewunder dich auch, daß du so tapfer gegen die depris ankämpfst und alles für deinen körper tust.

früher gab es kein internet und das war wohl auch besser so, heutzutage stellen wir uns patienten teilweise über die ärzte weil wir wissen was passieren kann wenn... und das nur weil es soviel zu lesen gibt wegen nebenwirkungen ect. man sollte aber bedenken, die ärzte haben das alles studiert, jede möglichkeit usw. richtig durchgekaut. da kann der laie net viel mitwirken...

in diesem sinne meine liebe sä-belle versuch dich darauf einzulassen oder du lebst weiter wie bisher und wir wissen alle wie bescheiden es ist, nur noch zu funktionieren nix macht mehr spaß. ich bin wohl eine der wenigen, bei der gleich das erste AD angeschlagen hat und auch wenn ich die ersten wochen durch die hölle gegangen bin, eben weil die nebenwirkungen alles verstärkt haben, fühle ich mich wie neugeboren. ich bin wieder ich. die agressivität ist weitestgehends verschwunden, ich kann wieder lachen mit meinen kindern, liebe geben, liebe empfangen, einfach das leben genießen und ich bin total glücklich damit!!!

alles alles liebe wünscht dir
susi

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Sä-Belle (14. August 2011, 17:39)

Sä-Belle

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Sonntag, 14. August 2011, 17:52

Danke für eure Rückmeldungen.

Ich habe jetzt ein paar Tage nachgedacht und komme für mich zu dem Schluss, dass ich auf gar keinen Fall ADs nehmen werde. Dafür sind mir die Risiken einfach zu wenig vorhersehbar. Ich traue es weder mir noch einem Arzt zu, diese Risiken realistisch einzuschätzen.

Ich hatte vor Jahren eine ähnliche Entscheidung zu treffen, als es um die Frage "Pille ja oder nein" ging. Ich habe meine Entscheidung, sie nicht zu nehmen, nicht bereut. Wenn ich heute Berichte über Todesfälle und Nebenwirkungen der Pille lese, dann bin ich heilfroh, dass ich mich von meinem damaligen Frauenarzt (der übrigens ein paar Jahre später an den Folgen einer Aids-Erkrankung gestorben ist) nicht habe überreden lassen. Ich bin einfach keine Pillenschluckerin auf gut Glück. Auch möchte ich mich nicht noch neben der depressiven Symptomatik mit möglichen Nebenwirkungen herumschlagen müssen.

Heute geht es mir erstaunlich gut. Vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass ich eine für mich gute Entscheidung getroffen habe. Eventuell auch damit, dass ich seit ein paar Tagen vermehrt Vitaminpräparate und Magnesium zu mir nehme. Bevor ich mich für ADs entscheide, muss ich das Gefühl haben, alle anderen, weniger risikante Möglichkeiten voll ausgeschöpft zu haben.

Vielen Dank für eure Antworten, auch wenn ihr einen anderen Weg gegangen seid.

Viele Grüße
Sybille

Romaniac84

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Freitag, 24. Februar 2012, 19:11

Kann es sein, dass die Darmflora nachhaltig geschädigt wird durch Einnahme von Zyprexa und Sertralin? (sind seit ca. 1,5 Jahren ausgeschlichen)
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Freitag, 24. Februar 2012, 21:28

Hallo Du,
also ich bin 17 und nehme jetzt schon knapp ein halbes Jahr Antidepressiva.Einerseits schön man frisst täglich diese dummen Tabletten und anfangs hatte ich vllt noch das Gefühl,es würde mir helfen,aber nun finde ich die Tabletten unnötig. Ich hoffe,Du triffst für Dich die richtige entscheidung.

bunter

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Samstag, 25. Februar 2012, 08:18

Hi, ist ja schon älter der Thread. ob die TO (TopicOpenerin) hier noch mal vorbeischaut?

Letzlich ist es eine persönliche Entscheidung. Wer Überlegt und zunächst nichts nimmt, kann ja erstmal Johanniskraut versuchen - zum Überbrücken, das ist nicht gefährlich. Einfach den Beipackzettel lesen. Hilft es nicht, kann man immer noch auf stärkeres umsteigen. Das ist eine Idee von mir, habe Johanniskraut gut vertragen.

Bei starken Depressionen ist es sicher Sinvoll, sich mit dem thema zu beschäftigen. depression ist ja für sich gneommen "auch eine strake nebenwirkung2 im Leben, eine schlimme. Vielleicht sind dann Medikamente das kleinere Übel?

Klar ist, nahezu jeder Beipackzettel führt viele Nebenwirkungen auf, selbst bei einfachen Schnupfenmitteln. Fast jedes Medikament hat Nebenwirkungen, die Frage ist, wie groß ist der Nutzen? Depression kann ja zum Suizid führen oder zumindest die Lebensqualität komplett vernichten, das ist schlimmer als jede Nebenwirkung, finde ich. Ich will hier nicht werben, aber diese Aspekte erwähnen.

Romaniac84

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Samstag, 25. Februar 2012, 09:43

Bunter,

ich hätte auch einen neuen Thread aufmachen können, aber ich bin da zu rücksichtsvoll gestrickt für

Ich erlebe es in anderen Forum, dass viel zu viele Threads eröffnet werden mit teilweise - seh es mir nach - Spam.
Signatur von »Romaniac84« Das "unsichtbare Regelwerk" - ich werde nie Teil davon sein

bunter

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Samstag, 25. Februar 2012, 15:21

Bunter,

ich hätte auch einen neuen Thread aufmachen können, aber ich bin da zu rücksichtsvoll gestrickt für

Ich erlebe es in anderen Forum, dass viel zu viele Threads eröffnet werden mit teilweise - seh es mir nach - Spam.
Hey Romaniac, ich meinte das nicht als Kritik. War zwar etwas verwundert, aber meine Aussage bezog sich auf meine Antwort:-) Und ob es sich lohnt, etwas dazu zu schrieben. Und dann dachte, vielleicht kann mit dem Tipp ja noch jemand anderes etwas anfangen.

im Grunde ist es für mich immer ein Abwegen, hole ich in einem Forum einen alten Thread hervor oder eröffne ich einen neuen. In eingen Foren gibt es ja dutzende Threads zu immer dem Gleichen Thema, wenn die TOs die Suche nutzen würden, wäre viel Datenmüll erst gar nicht entstanden.

Gruß
bunter

MrsMonk

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 13:33

Hallo,

beim "wühlen" hier fand ich diesen Thread und da er mich angesprochen hat dachte ich , ich schiebe ihn mal wieder hoch

Ich habe ebenso sehr große Angst vor Medikamenten !!

Seit ein paar Jahren nehme ich Betablocker weil mein Herz eben zu schnell unterwegs ist ( Ruhepuls von 110 und selbst in der Nacht hatte ich teilweise einen Puls von über 200 )
Bis ich den aber genommen habe sind die Monde zigmal voll gewesen!

Es kam bei mir schleichend. Ich nahm vor einigen Jahren ein AD und es wirkte schnell ganz gut und meine Ängste wurden gaaaaanz wenig. Dann nach etwa 4 Monaten bekam ich so Quaddeln überall. Der Doc wechselte das AD. Wieder klappte alles gut und nach ein paar Wochen dann schwollen mir die Lymphknoten an. Wieder ein wechsel ... und so ging es immer und immerwieder.
Dann nahm ich eine Zeit gar nichts, bis die blöden Attacken mir zuviel wurden. ich versuchte wieder ein AD, ein ganz anderes. Nachts neigte ich dann dazu in Ohnmacht zu fallen wenn ich zur Toilette musste.
Wieder ein wechsel usw.

Alles in allem vertrage ich die Tabletten zunächst gut, weil keine Ängste und Attacken kommen aber auf der anderen Seite stellen sich dann so blöde Nebenwirkungen ein das ich wieder alles ausschleichen muss.

Seitdem die Ohnmächte ( sagt man so ? ) gewesen sind habe ich eben Angst vor Medikamenten. Das ist schwer weil ich nichtmal Paracetamol mehr nehmen kann ohne Panik zu schieben. Grausam wie sich das so eingebrannt hat.
Jedesmal wenn ich zum Doc komme sagt er : ja ich kann dir was verschreiben aber du nimmst es ja doch nicht ! Wie soll es mal werden wenn ich so krank bin das ich ein Antibiotika brauche ? Gerade jetzt in der Erkältungszeit.

Bisher habe ich alles mit Hausmitteln hin bekommen aber das geht sicherlich nicht immer

Wie geht ihr damit um, hat es überhaupt noch jemand der hier aktiv im Forum ist ?
Signatur von »MrsMonk« Ich kann jetzt auch nur vermuten, was ich damit meine ....

Sidewalks_

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 13:56

also ich hab auch einen recht gesunden körper bzw einfach ein geniales immunsystem, denn ich bin auch nur sehr selten krank, öfters mal schnupfen aber der is seit meiner mandel-op normal das haben viele...

ich nehme seit meiner letzten entlassung auch wieder AD, vorher hatte ich sie mal kruze zeit genommen, aber weil ich die selber dosiert habe ( was meine psychiaterin auch wusste) und die nur noch in immer kürzeren abständen gewirkt haben, hab ich sie komplett abgesetzt...
deswegen nehme ich jetzt andere AD's und davon auch ne megadosis....aber ganz ehrlich? ich wüsste nich ob ich ohne oder mit ner niedrigeren dosis meine ausbildung so machen könnte wie jetzt.
sicher überlegt man ma wie schädlich das jetzt für den körper ist, aber wenn man danach geht....kann einem so vieles schaden wovor man sich nich schützen kann.
und nich jeder körper reagiert heftig auf medis....ich hab teilweise beim schlaf auch schwitzattacken und bin morgens schweißnass, aber das nehm ich in kauf wenn ich dadurch weniger ängste hab....man is auch nich superhappy mit dem zeug, ich bin zb etwas ausgeglichener aber das wesentliche sind echt die ängste die gesunken sind....

deswegen das vertrauen in ärzte zu verlieren find ich fast schon übertrieben, am ende muss aber jeder für sich entscheiden was man will
Signatur von »Sidewalks_« leider. ja. leider.
ist hirnkotze ätzender als wortkotze.
und sauerstoffstau.
ist lähmender.
als stillstand.
leider. ja. leider.
ist leider. nur ein wort.
spiel.

Finja

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 14:10

Hallo Mrs Monk,


Als ich deinen Thread durchgelesen habe musst ich gleich an mein Bruderherz
denken. Der kann auch gar keine Medis schlucken. Das ist immer ein Akt.
Früher habe ich ihm dann die Medis immer heimlich im Essen untergerührt.
Vorher schön zerbröselt, da er es sonst gemerkt hatte. Die Idee, dass dein Mann
dir die Medis unterjubelt ist wohl nicht all zu gut, nicht dass du dann das Essen
nicht mehr genießen kannst da du immer Angst hast ob bei dem Bissen ein Medikament drin ist.

Ich denke deine Angst ist durch die negativen Nebenwirkungen
nur all zu verständlich.

Ich bin nun auch kein Freund von Medikamenten und greife auch oft
auf die alten Hausmittel, die oft auch bei kleineren Dingen wie Erkältung
besser wirken als irgendwelche Pillen.

Ich denke, du solltest auf gar keinen Fall den Beipackzettel durchlesen.
Denn was da manchmal so drin steht kann man ja nur Angst bekommen.

An deiner Stelle würde ich aber noch mal abklären, warum du bei den ADs
solche Nebenwirkungen hattest. Vielleicht bist du ja hypersensibel.
Und so kann man dies bei dem Rezeptverschreiben auch berücksichtigen.

Auch würde ich an deiner Stelle ersteinmal pflanzliche Medikamente nehmen,
soweit dies möglich ist. Könnte dir dies schon ein wenig helfen?
Signatur von »Finja«

Lebe dein Leben mit einem Lächeln im Gesicht


und gestalte deine Zukunft mit dem Herzen (Anette Grosch)

MrsMonk

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 14:23

Hallo Finja,

hehehe, mein Mann kann mir nichts unterjubeln *lacht*

Mein Doc weiss ja von meiner Angst und er verschreibt eh nur ungern "harte" Sachen, also er gibt mir meist nen Tipp mit pflanzlichen Mitteln. Aber er als ich vor kurzen diesen Trigeminus hatte sollte ich starke Schmerzmittel nehmen und was soll ich sagen, ich habe lieber diese wirklich höllischen Schmerzen ausgehalten als ein paar Tropfen von den Schmerzmitteln

Beipackzettel lasse ich meinen Mann durchlesen oder meine große Tochter, sie achten dann schon darauf ob sich bei mir etwas zeigt was vielleicht drin steht. Aber es ist zb auch so mit dem Haarausfall ( wie in einem anderen Thread von Lacuna beschrieben ) da sagte mir jetzt mein Doc das es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von meinem Betablocker kommt, soll nämlich drin stehen als Langzeitnebenwirkung. Also hab ich da ja auch wieder ein Problem nur absetzen kann ich den Blocker ja nicht.

Von Hypersensibel hat mein Doc gesprochen ja, er muss ja auch drauf achten das die Medis die er verschreibt so wenig wie möglich, besser keine, Lactose beinhalten denn sonst dreht bei mir der Rest im Körper ab

Ich muss aber doch mal diese Angst in den griff bekommen ?! Sobald ich etwas nehme , es rutscht noch die Röhre runter, habe ich schon Panikanfälle

An Pflanzlichen Mitteln habe ich auch schon so einiges probiert, doch nur mit wenig Erfolg ( also was jetzt ein AD ersetzen könnte wegen meiner Ängste )

Schon blöd sowas, früher hab ich alles genommen was man mir verschrieben hat und heute ... *abwink*

Danke dir für deine Ideen
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rianon

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 18:18

Hallo Mrs Monk,

also ich kann dich da schon verstehen, wenn du schon solche Nebenwirkungen bei Medis

hattest, kann dir das niemand verdenken.

Ich muss gestehen das ich auch nicht unbedingt die bin, die gern Medikamente einnimmt,

aber wenn es unbedingt sein muss. Dann mach ich das.

Aber ich nehme seit langer Zeit Bach-Blüten. die ja auch bei vielen, psychischen Krankheiten

gut anschlagen und ich bin sehr zufrieden damit.

Ansonsten halte ich auch viel, von den Globilis, da hilft die hohe Dosierung ,von Ignazius

auch immer sehr gut, kannst ja bei Gelegenheit mal deinen Doc fragen.

Ich nehme seit etlichen Jahren, keine Beruhigungsmedikamente mehr, wie gesagt

ich fahre da, mit meinen Naturmittelchen sehr gut.

Aber ich bin ja auch so nee kleine versteckte Kräuterhexe

Ich sauge mir das natürlich auch nicht alles aus den Fingern

ich gehe alle drei Monate zu einer Heilpraktikerin.

lb. gr. rianon
Signatur von »rianon« Das Schönste und wichtigste läßt sich nicht mit Worten sagen.
Es ist auf einmal da, ein Blick, ein Lächeln ein Schweigen.
Ein nichts das alles sagt.

MrsMonk

LittleQueenOfBigDrama

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16

Dienstag, 30. Oktober 2012, 18:49

Hallo rianon,

Bachblüten da habe ich diese Kaugummis, die nehme ich dann wenn ich unterwegs bin und in den Geschäften merke es will mich eine Attacke überfallen.

Meistens hilft es mir schon wenn ich nur weiss ich hab sie dabei aber ob sie auch in einem extremen Fall helfen kann ich dir gar nicht sagen weil ich sofort mein Skill-Programm runterleier und dann eben nicht weiss waren es nun die Kaugummis oder meine Skills ( oder vielleicht auch beides zusammen ? )

Dann hatte ich noch die Notfalltropfen ( also früher mal wo meine Attacken noch nicht ganz so stark waren ) aber da kann ich mich nun nicht mehr erinnern ob sie etwas gebracht haben.

Also wenn es gaaaaaaaaaaaanz hart wird ( fix auf Holz klopfen ) dann nehme ich mein absolutes NotfallMedi ( Larazepam ) aber das geht auch nur dann wenn ich nicht alleine bin und wer auf mich aufpassen kann die 5 Minuten bis sie wirken *schäm* ich bin da wirklich sehr panisch

Ist in Globulis Lactose enthalten ? Wenn nicht wäre das eine Option es zu versuchen !

Danke für den Tipp, ich werde meinen Doc beim nächstenmal drauf ansprechen
Signatur von »MrsMonk« Ich kann jetzt auch nur vermuten, was ich damit meine ....

Aurora1963

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 19:23

Ich sag jetzt mal ganz krass etwas, das vielleicht böse oder überheblich klingt, aber so nicht gemeint ist...

ich hatte so starke Depressionen (die Krankheit an sich, habe ich schon über 22 Jahre), dass ich nicht darüber nachdachte, die Psychopharmaka zu nehmen oder nicht. Ich war schlicht froh und dankbar, dass es sie gibt. Ich muss sie lebensbegleitend nehmen, ich weiß das, habe es selbst für mich angenommen und mir ist auch klar, dass es mich ohne die "Pillen" nicht mehr geben würde.

Die Neurotransmitter, die bei mir immer im Ungleichgewicht sind, da es eine vererbbare Form der Depression ist (endogene Depression), muss mit den entsprechenden Medis immer im Gleichgewicht gehalten werden.

Vergleichbar mit meinem Diabetes, Bluthochdruck, meiner Schilddrüsenunterfunktion und der Refluxkrankheit. Für all das brauche ich Medikamente. Es nutzt mir leider nichts, wenn ich mir einrede, ach komm, mach dir positive Gedanken, vielleicht produziert dein Körper dann wieder genügend Insulin.

Wenn man sich noch den Luxus gönnen kann, ob man für das jeweilige Zipperlein Medikamente einnehmen möchte oder nicht, kann es nicht so schlimm sein. Klingt hart - ich weiß, aber das ist meine Erfahrung mit meinen chronischen Krankheiten.

Wäre ich ansonsten gesund und bekäme eine Grippe, würde ich auch nicht gleich zu Antibiotika greifen - zweifelsohne! Ich wollte euch nur mal an meinem Beispiel klar machen, wie wichtig Medis sein können.

Und - by the way: sie haben mich dick gemacht - aber meine Alternativen waren schlicht und ergreifend: dick leben - oder schlank vom Hochhaus springen.

Ich sage aber auch ganz unmissverständlich - nicht jeder hat eine rezidivierende depressive Störung, die eben ohne Psychopharmaka definitiv wieder auftritt, somit einen chronischen Verlauf hat. In all den Jahren, wurde schon mal versucht, hier und da etwas zu reduzieren - und zack - war ich wieder in einem Schub drin. Nein - ich bin gut eingestellt und an meiner Dosis wird nun schon seit Jahren nichts mehr verändert.

Die Psychopharmaka fangen mich nur auf, leider können sie nicht heilen. Es hat lange gedauert, bis ich das selbst (!) alles akzeptieren konnte.

Es gibt aber auch viele Depressionen, die wieder geheilt werden können. Wenn z. B. die Depression einen Auslöser hatte, wie einen persönlichen Schicksalsschlag. Diese Art von Depression kann überwunden werden, manche "nur" mit Therapien, andere ebenfalls unterstützend mit Antidepressiva.

Diese müssen dann zwangsläufig nicht für immer genommen werden, da man einen Schicksalsschlag aufarbeiten kann, an dem seelischen Kummer wieder gesunden kann.

Ich wünsche euch allen, dass ihr so selten und so kurz wie möglich Psycho-Pillchen nehmen müsst, aber denkt auch mal dran, wie vielen Menschen sie schon das Leben gerettet haben.


LG Aurora1963

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Ruhrengel (30. Oktober 2012, 21:49), Romaniac84 (30. Oktober 2012, 21:35)

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 20:46

Sorry aber ein Satz von dir stößt mir ein wenig sauer auf :

Wenn man sich noch den Luxus gönnen kann, ob man für das jeweilige
Zipperlein Medikamente einnehmen möchte oder nicht, kann es nicht so
schlimm sein. <--- diesen ! Auch wenn du dazu geschrieben hast : Klingt hart - ich weiß <----

Glaube mir, ich habe den ganzen Mist auch nicht erst seit gestern und um Zipperlein geht es hier auch ganz gewiss nicht.

Ich finde diesen Satz unpassend da es hier um eine Angst geht die nicht einfach nur vom Kopf her kommt ( was ganz gewiss ebenso schlimm ist ! ) sondern weil es tatsächlich erhebliche Nebenwirkungen gab die Grund zur Angst gaben ! Ich denke das ist ein Unterschied.

Hier geht es um Angst vor Medikamenten und nicht darum ob sie wichtig sind oder nicht, ich denke jeder weiss das Medikamente eine große Rolle spielen und wichtig sind um gesund zu werden oder eben um gut leben zu können ! Doch leider verursachen Medis eben auch unerwünschte Nebenwirkungen bei manchen Menschen, ich scheine einer davon zu sein, leider.

Das wollte ich nur fix loswerden und ich meine es auch nicht böse
Signatur von »MrsMonk« Ich kann jetzt auch nur vermuten, was ich damit meine ....

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rianon (31. Oktober 2012, 08:40), Finja (30. Oktober 2012, 22:29)

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 21:46

Vielen Dank für Deine Beitrag, liebe Aurora,

ja , auch ich gehöre zu jenen, die ohne Neuroleptikum und Antidepressivum heute nicht mehr leben würden. Ich bin 2008 in eine rezidivierende Depression schwere Episode reingeschlittert und habe nur noch nach Wegen gesucht, quasi dafür gelebt, mich umzubringen. Das Neuroleptikum - beide Medikamente wurden in der geschlossenen Psychatrie zum ersten Mal verabreicht (war da fünf Tage)- hat ziemlich schnell angeschlagen und hat mir wieder den Schlaf geschenkt. Das NL habe wurde nach 8 Monaten ausgeschlichen, das Antidepressivum nach ca. 22 Monaten.
Auf Bedarf nehme ich derzeit homöopathische Globuli, aber das wichtigste ist, dass ich in der Sozialpsychatrie wertvolle Strategien mitbekommen habe, wie ich mich verhalten soll, sobald ich Frühwarnzeichen des Körpers vor einer depressiven Phase bemerke.


lg, Mich
Signatur von »Romaniac84« Das "unsichtbare Regelwerk" - ich werde nie Teil davon sein

Aurora1963

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Aurora1963

Aktuelle Stimmung: schlecht

Status: Betroffene/r

derzeitige Therapieform: ambulante Therapie

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Dienstag, 30. Oktober 2012, 22:29





Hier geht es um Angst vor Medikamenten und nicht darum ob sie wichtig sind oder nicht, ich denke jeder weiss das Medikamente eine große Rolle spielen und wichtig sind um gesund zu werden oder eben um gut leben zu können ! Doch leider verursachen Medis eben auch unerwünschte Nebenwirkungen bei manchen Menschen, ich scheine einer davon zu sein, leider.


Du reagierst per se, auf Medikamente, egal welcher Art mit argen Nebenwirkungen, gar allergisch? Sorry, das wusste ich nicht.

Vielen Dank für Deine Beitrag, liebe Aurora,

ja , auch ich gehöre zu jenen, die ohne Neuroleptikum und Antidepressivum heute nicht mehr leben würden. Ich bin 2008 in eine rezidivierende Depression schwere Episode reingeschlittert und habe nur noch nach Wegen gesucht, quasi dafür gelebt, mich umzubringen. Das Neuroleptikum - beide Medikamente wurden in der geschlossenen Psychatrie zum ersten Mal verabreicht (war da fünf Tage)- hat ziemlich schnell angeschlagen und hat mir wieder den Schlaf geschenkt. Das NL habe wurde nach 8 Monaten ausgeschlichen, das Antidepressivum nach ca. 22 Monaten.
Auf Bedarf nehme ich derzeit homöopathische Globuli, aber das wichtigste ist, dass ich in der Sozialpsychatrie wertvolle Strategien mitbekommen habe, wie ich mich verhalten soll, sobald ich Frühwarnzeichen des Körpers vor einer depressiven Phase bemerke.


lg, Mich
Prima! Das ist mal ein wirklich glücklicher Ausgang, deiner Leidensgeschichte.