Hallo,
ich hatte meine ersten stationären Erfahrungen 2006 mit der Einweisung in die Klinik Katzenelnbogen (Nähe Limburg). War damals mein Rettungsanker; ich sass beim Arzt, und sagte, dass ich nicht mehr kann und will (totaler Zusammenbruch). Er sagte nur, "entweder sie gehen freiwillig, oder ich lasse sie zwangseinweissen". Ich bin freiwillig gegangen - es war absolut gute, aber auch schwierige Zeit! Der Kontakt zu Mitpatienten war für mich schwer, aber nach 3 Wochen fühlte ich mich angenommen, und von den -Theras und Ärzten gut betreut. Dort war ich 8 Wochen.
2008 ging ich in die Tagesklinik vor Ort, weil ich nach dem Tod meiner Großmutter (habe meine Großeltern knapp 5 Jahre gepflegt) nicht klar kam, und der Opa noch da war - habe mich dort aber selbst entlassen, um meinen Großvater zum Sterben heimzuholen. Leider liessen das die Ärzte von ihm nicht zu, und als ich mit dem Schreiben seiner Ärztin kam, war ich 10 Minuten zu spät. Seit 2006 bin ich immer in psychotherapeutischer Behandlung gewesen, sodass ich dass alles auffangen konnte!
Dann kam mein letzter Autounfall im Mai 2010, seitdem geht gar nichts mehr. War damals im Sommer in einer KLinik (neurologisch, orthopädisch), wo ich total verkehrt war ( in St. Wendel). Absolute Katastrophe; eine Ärztin, die ich am liebsten immer gefragt hätte, ob ich hier helfen kann, weil sie vor Magersucht bald umgefallen wäre. Und man merkte es an ihren Launen. Ich wollte eine andere Ärtzin, aber das lehnte der Chefarzt ab, und so ging ich nach 4 vergeudeten Wochen nach Hause.
Da ich im Hintergrund noch einen Reha-Antrag von 2009 nach einem Aufenthalt in einer Schmerzklinik (Mainz) laufen hatte, hoffte ich nur, dass der genehmigt wird. Im Januar 2011 war es dann soweit - 6 Wochen klasse Ärzte, Therpeuten und MItpatienten. Eine wichtige Zeit in Daun in der Vulkaneifel (Psychosomatisch Am Rosenberg). Ich kam sehr motiviert nach hause, und begann so das ein oder andere mit in den Alltag einzubauen, was natürlich auch meine Familie betraf, doch leider machten die nicht mit und nach der Konfirmation meiner Tochter im Mai ging es steil bergab.
Nichts wollte mehr helfen, auch nicht die Medis - meine Gedanken wurden immer düsterer, und ich besprach mit meinem Psychiater, dass ich erneut in eine Klinik muss. Als Überbrückung wegen wartezeiten etc. wiess er mich erst mal in die Tagesklinik ein. Dort war ich 5 Wochen, und sagte 5 Wochen, das funktioniert nicht - mir ging es immer schlechter, und dann sprach ich aus, was ich dachte: das ich nicht mehr kann, das ich Stunden auf der Dachterasse zugebracht hätte, und mich nur noch als Ballast für andere empfinde. Ich war müde (lebens-müde).
Ergebnis war das der Chefarzt informiert wurde, man mich suchte, und zum Schluss die Polizei gerufen wurde. Mein Lebensgefährte konnte dann alle beruhigen, und die Beamten gingen wieder. Als ich am nächsten Morgen in der Tagesklinik erschien, war mir schon bewusst, dass ich mir was anhören konnte. Naja, das wäre noch harmlos gewesen. Der Chefarzt zitierte mich zu sich, der Therapeutin, der Bezugsschwester, und zu dritt, brachten sie mich zur Verzweiflung und ich brach ein. Ich begann zu dissoziieren, und verlor den Bezug zu meinem Umfeld - hörte nur noch, wie der Arzt sagte, "das können wir hier nicht mehr auffangen. Wir bringen Frau .... jetzt gleich auf Station."
3 TAge geschlossene in denen ich ständig geweint habe. Nach dem Wochenende der erste Besuch... dort war ich dann 3 1/2 Wochen. Es war okay, und ein Stück weit tat es gut, einfach nichts machen zu müssen, keine Erwartungen zu erfüllen. Es gab das erste Gespräch mit meinem Lebensgefährten.
Dann ging es nochmal 4 Wochen in die Tagesklinik, in der letzten Woche meinten dann alle, es sei vielleicht ganz gut, noch mal in eine Spezialklinik für meine Diagnosen (Borderline, PTBS, Depressionen, chronische Schmerzen) zu gehen. Das dauerte alles ewig, und als ich entlassen wurde hatten alle derart auf mich eingeredet, weil die Wartezeiten so lang wären, ich solle doch die bewilligte berufliche Massnahme machen. Das wäre auch sehr wichtig, und vielleicht für mich nach der langen Therapiezeit, viel besser.
Wie ich so bin, mache ich ja schon was man mir rät. War auch relativ optimistisch; bis ich meinen ersten Gesprächstermin in dem Berufbildungszentrum hatte. Ich fühlte mich hinterher wie eine Zitrone - 3 Stunden habe ich meinen "LEbenslauf" erzählt! Danach fuhr ich kaum 500 m weiter, und es krachte. Unfall - ich hätte schreien können. Der 3. in 3 Jahren. Das war Ende September, seitdem geht es mir wieder schlechter, bin kaum auszuhalten zu hause und fühle mich total blockiert.
Mittlerweile habe ich einen weiteren Klinikaufenthalt beantragt. Einmal in Heiligenfeld /Bad Kissingen oder Kitzberg Kliniken in Bad Mergentheim.
Wow ist das jetzt lang geworden - sorry!
Ich wünsche allen hier viel Kraft und Mut, Dinge zu verändern, ohne sich selbst zu verbiegen!!